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LINKE SPALTE – TEXT
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Der fünfzehnte Dezember begann still. Kein Streit, kein Lachen – nur dieses feine Knistern in der Luft, wenn Worte vom Vortag noch keinen Platz gefunden haben.
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Hades war früh aufgestanden, noch bevor jemand anderes die Küche betreten hatte. Seine Tasse stand ungespült in der Spüle, der Stuhl verrückt, als hätte er vergessen, dass man sich verabschieden kann.
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Als Falbala kam, war die Pfanne leer, der Kaffee kalt und die Stimmung... anwesend.
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„Er war wieder früher wach“, murmelte sie.
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Barney nickte. „Er redet kaum noch.“
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„Dann red du mit ihm.“
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„Ich mag mein Leben.“
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Erna trat ein, den Mantel über den Arm gelegt, und sah beide an. „Wie sieht’s aus? Jemand eine Idee, wie wir weiterkommen?“
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Falbala seufzte. „Ja. Ich kümmere mich um Hades.“
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„Das ist keine Forschung, das ist Lebensgefahr“, sagte Barney trocken.
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„Er ist nicht böse. Nur... leer.“
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„Dann lass ihn atmen“, meinte Erna. „Er braucht keinen Trost, er braucht Abstand.“
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„Abstand hat er genug. Wenn er sich noch weiter zurückzieht, wohnt er demnächst im Westturm und spricht mit den Spinnen.“
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„Dann nimm Kuchen mit“, murmelte Barney.
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„Ich back keinen Kuchen, um jemanden anzulächeln, der mich anknurrt.“
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„Dann tu’s für dich.“
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„Ich mach was draus“, sagte Falbala entschlossen. „Wenn Bratonien jemanden wieder zum Lachen bringt, dann ich.“
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Erna schob ihre Tasche zurecht. „Dann haben wir alle unsere Aufgaben. Ich gehe zur alten Kammerzofe. Wenn jemand weiß, was damals wirklich passiert ist, dann sie.“
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„Die lebt noch?“, fragte Barney überrascht.
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„Lebt, lacht und beschwert sich über die Putzmittel. Sie war schon da, als Minze noch selbst die Weihnachtskerzen sortiert hat. Ihr Mann war Stallmeister. Beide wohnen jetzt im kleinen Haus hinter dem Südtor.“
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„Dann richte aus, dass wir den alten Mistelzweig dieses Jahr nicht finden“, sagte Falbala und griff nach ihrer Jacke.
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„Ich sag ihr, du bist wieder unbelehrbar. Sie wird sich freuen.“
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„Tu das.“
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Als sich die drei trennten, war das Schloss still wie ein Haus, das die Luft anhält.
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Falbala verschwand Richtung Werkraum, Barney in die Archive, und Erna zog ihren Schal enger, als sie hinaus in den klaren Morgen trat.
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Der Weg zum Südtor war kurz, aber kalt. Der Himmel hing bleigrau über den Mauern, die Luft roch nach feuchtem Holz und alten Tagen.
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Das kleine Haus der Zofe stand halb verborgen hinter einer alten Linde, die schon lange keine Blätter mehr trug. Der Schornstein rauchte gemächlich, wie ein alter Freund, der keine Eile hat.
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Erna klopfte zweimal.
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„Ich hab dich schon kommen hören“, erklang eine Stimme.
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Agnes stand in der Tür, ein Tuch über den Schultern, das Gesicht voller Falten, die eher Geschichten als Falten waren.
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„Ich bring keine Arbeit“, sagte Erna.
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„Dann darfst du rein“, antwortete Agnes und ließ sie eintreten.
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Drinnen roch es nach Seife, Holz und diesem unaussprechlichen Etwas, das nur in Häusern lebt, in denen Zeit kein Feind ist.
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Am Tisch saß Konrad, der ehemalige Stallmeister, die Hände um eine Tasse gelegt, als hielte er ein Relikt fest.
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„Duchess Erna, so früh am Tag. Das gibt’s selten.“
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„Nur, wenn die Zeiten Fragen stellen, Konrad.“
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„Dann setz dich. Fragen klingen nach Kaffee.“
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Erna nahm Platz. Agnes stellte ihr eine Tasse hin, goss langsam ein, als müsse sie erst abwarten, ob die richtige Erinnerung auftaucht.
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„Du willst was über Minze wissen, stimmt’s?“
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„Ich will verstehen, was sie wusste.“
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Agnes nickte. „Dann suchst du nicht im Kopf, sondern im Bauch. Minze war nie die, die’s erklärt hat. Sie hat’s gefühlt. Und manchmal ist das schlimmer, weil’s niemand aufschreiben kann.“
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Erna nahm die Tasse in die Hände. „Du warst damals schon hier, als Minze das Schloss geführt hat, oder?“
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Konrad nickte. „War ich. Und ehrlich gesagt, so ruhig wie unter ihr war’s nie wieder.“
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„Ruhig?“, fragte Erna.
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„Ja. Nicht still, aber... konzentriert. Alles hatte einen Zweck. Selbst das Putzen vom Westflügel fühlte sich an, als wär’s Teil von etwas Größerem.“
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Er hielt kurz inne. „Und dann, eines Tages, hat sie diesen Zweck nicht mehr geteilt. Ging runter in den Keller, schickte alle raus. Kein Wort, kein Zettel, kein Schild – nur: ‚Keiner geht mehr rein.‘“
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Er blickte auf seine Tasse. „Ich hab nie verstanden, warum. Aber sie hat’s so gesagt, dass keiner fragen wollte.“
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Erna sah ihn lange an. „Und niemand hat’s je getan?“
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„Natürlich nicht. Bei Minze hat man gespürt, wenn ein ‚Nein‘ endgültig war.“
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Agnes legte die Hände auf den Tisch. „Weißt du, wie Weihnachten damals war? Nicht größer, nicht schöner – nur ehrlicher. Kein Prunk, keine langen Reden. Minze hat nie Aufhebens drum gemacht. Sie hat gesagt: Weihnachten ist kein Ereignis, das man plant, sondern ein Zustand, den man teilt.“
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Konrad nickte. „Wir hatten weniger und haben trotzdem mehr zusammengebracht. Jeder brachte was mit – Brot, Obst, ein Lied. Es war nicht still, aber friedlich.“
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„Und als sie fort war“, fuhr Agnes fort, „war es, als hätte jemand den Mittelpunkt rausgenommen. Nicht böse, nicht traurig – nur leerer. Man merkt erst, wie viel jemand getragen hat, wenn’s ohne ihn wackelt.“
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Erna hörte still zu. Keine Magie, keine Maschine – nur Menschen, die etwas besser konnten, was heute fehlt.
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Agnes zog die Tasse etwas näher zu sich. „Weißt du, wie das damals war?
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Nicht so aufgeräumt wie heute. Überall standen Körbe, Tannengrün, Schüsseln.
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In der Küche hat es drei Tage lang nach Braten, Nelken und angebranntem
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Karamell gerochen. Die Mädchen aus der Wäscherei haben im Flur gesungen,
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während sie die Tischdecken gestärkt haben. Und niemand hat gefragt, ob das
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in den Plan passt. Es war einfach klar: Es ist Dezember, also arbeitet das
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Schloss anders.“
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Konrad nickte. „Im Hof auch. Wir haben die Schlitten rausgeholt, obwohl
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keiner wusste, ob es schneit. Die Stallburschen haben die Geschirre geölt,
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die Kutscher haben die Lampen geputzt. Nicht, weil jemand kommt, sondern
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weil man an Weihnachten bereit ist. Das war so ’ne unausgesprochene Regel:
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Das Schloss darf an dem Tag nicht schlampig sein.“
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„Und abends“, fuhr Agnes fort, „war die große Halle voll. Nicht mit Leuten
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von außen, mit unseren. Küchendienst, Gärtner, Wächter, die vom Tor, sogar
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die, die sonst immer zu spät kamen. Die Tische waren zusammengeschoben, mal
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höher, mal niedriger, mal wacklig – aber alle hatten einen Platz. Es gab
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Suppe, Brot, was Warmes aus dem Ofen. Kein Menü. Essen. Fertig.“
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Erna beugte sich ein wenig vor. „Also gar nicht so feierlich, wie es in den
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alten Chroniken klingt?“
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„Feierlich schon“, sagte Agnes, „aber nicht steif. Niemand hat Reden
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gehalten. Höchstens mal ein Satz wie: ‘Schön, dass ihr alle da seid.’ Und
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das hat gereicht. Wer müde war, ist früher gegangen. Wer erzählen wollte,
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ist länger geblieben. Keiner musste glänzen.“
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Konrad schmunzelte. „Und jedes Jahr gab es einen, der zu viel von dem
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Gewürzwein hatte. Dann haben wir ihn in die Küche gesetzt und ihm Brot
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gegeben. Das gehörte dazu. Weihnachten war kein Schaulaufen. Es war ein
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Tag, an dem man die Leute so genommen hat, wie sie gerade waren.“
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„Darum fühlt sich das heute so anders an“, murmelte Erna. „Wir versuchen,
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dass alles richtig ist. Damals war es richtig, weil alle da waren.“
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Agnes nickte sofort. „Genau. Nicht weil es perfekt war, sondern weil keiner
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gefehlt hat. Selbst der alte Heizer, der immer geschimpft hat, saß an
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Weihnachten da und hat nicht geschimpft. Der hat nur gegessen. Wenn so
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einer still wird, weißt du: Es ist Weihnachten.“
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Einen Moment sah Erna nur auf die Tasse in ihren Händen. Die Bilder, die
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Agnes und Konrad heraufgeholt hatten, passten zu dem, was sie im Schloss
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so oft vermisst hatte: dieses Selbstverständliche, dieses „Wir machen das,
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weil wir’s immer so gemacht haben – und weil es gut war“. Kein Zauber, kein
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Kollektor, kein Protokoll.
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„Das hilft mir“, sagte sie schließlich. „Mehr als ihr denkt. Wir rennen
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gerade allem hinterher, was leuchtet. Aber das hier…“ – sie machte eine
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kleine Bewegung, als wolle sie den Raum meinen – „…das ist das, was man
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tragen kann.“
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Agnes lächelte. „Dann trag’s zurück. Sag ihnen im Schloss, sie sollen nicht
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so viel auftreten. Sollen lieber zusammensitzen. Wenn einer Suppe kocht und
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einer Geschichten erzählt, ist es Weihnachten. Mehr braucht’s nicht.“
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„Und sag dem Hades“, mischte sich Konrad ein, „er soll mal wieder runterkommen
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zum Essen. Der sieht aus, als würd er nur noch mit Schrauben reden.“
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Erna grinste. „Das sag ich ihm. Er wird brummen, aber er kommt.“
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Sie stand auf, zog den Mantel über die Schultern und blieb an der Tür noch
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einmal stehen. „Danke. Wirklich.“
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„Geh schon“, winkte Agnes ab. „Sonst wird der Kaffee kalt und das Schloss
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wieder zu ordentlich.“
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Draußen war die Luft klar und trocken. Von hier aus konnte Erna das Schloss
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sehen – groß, ein bisschen stolz, ein bisschen müde. Während sie den Weg
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zurückging, wusste sie: Sie hatten nicht die Lösung gefunden. Aber sie
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hatten wieder im Ohr, wie sich ein echtes Weihnachten in Bratonien
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angefühlt hatte. Und das war mehr, als sie am Morgen hatte.
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RECHTE SPALTE – AUDIO
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