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Bratonien-Adventskalender/adventskalender/2025/content/day05.html

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<h2><!-- TITEL DES TAGES --></h2>
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<div class="story">
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Der fünfte Dezember begann mit einem Frühstück, das keines war.
Die Brötchen waren hart wie Dachziegel, die Butter flüssig wie Sommer,
und der Kaffee schmeckte nach längst geschlossenen Haltestellen.
Hades saß am Tisch, das Kinn in der Hand, und rührte in seiner Tasse,
als wolle er etwas auflösen, das nicht da war.
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„Du wirkst, als wär Weihnachten schon vorbei“, sagte Erna leise.
Hades antwortete nicht sofort.
Dann: „Vielleicht ist es das ja. Ich weiß nicht. Irgendwie... fehlt was.
Nicht außen. Innen.“
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Barney klappte den Brotkorb auf. Leer.
„Vielleicht hat die Weihnachtsfreude Urlaub genommen.“
„Oder sie hat gekündigt“, murmelte Hades.
Falbala sah von ihrer Tasse auf.
„Du bist sonst der Erste, der im Schlafanzug Lichterketten aufhängt.“
„Diesmal nicht“, sagte Hades. „Diesmal fühlt es sich... falsch an.“
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Die Worte blieben im Raum hängen.
Neben dem Geruch von zu heißem Kaffee und ausgeblasenen Kerzen.
Erna stellte ihre Tasse ab.
„Heute gehen wir runter. Genug gewartet.“
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Niemand widersprach.
Nicht weil es leicht war sondern weil niemand etwas Besseres wusste.
Barney nickte.
„Ich hol das Werkzeug.“
Falbala seufzte. „Dann besorg ich die Verbände. Und was zum Desinfizieren.“
„Salbe oder Schnaps?“, fragte Hades.
„Beides.“
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Der Tag verlief still aber nicht leer.
Jeder bereitete sich auf seine Weise vor:
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Barney stand im Werkraum und prüfte die alten Stirnlampen.
Zwei funktionierten sofort, eine nur, wenn man sie schief hielt,
die vierte ging aus Trotz gar nicht mehr an.
Er packte sie trotzdem ein. Vielleicht ließ sie sich im Dunkeln bestechen.
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Falbala war in der Hausapotheke verschwunden.
Als sie wieder herauskam, hatte sie ein kleines Lederetui vorbereitet:
Mullbinden, Salbe, eine Dose Pfefferminzpastillen und einen Flachmann mit Zwetschgengeist.
„Für alle Fälle“, sagte sie, als sie ihn in den Rucksack steckte.
Niemand fragte, wofür genau.
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Hades saß an seinem alten Schreibtisch im Turmzimmer,
vor sich ein aufgeschlagenes Buch mit vergilbten Seiten.
Irgendwo hatte er gelesen, dass Maschinen in alten Zeiten mit Symbolen versehen wurden
Zeichen für Ordnung, Licht, Hoffnung.
Er blätterte langsam.
Aber keine Seite brachte Klarheit.
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Erna stand am Fenster der großen Halle.
Draußen schneite es wieder langsam, wie zum Trotz.
Sie schrieb eine Notiz an den Küchendienst:
<em>„Kein Mittagessen für uns einplanen. Wir sind auf Expedition.“</em>
Dann überprüfte sie ihre Stiefel.
Und schwieg einen Moment.
Nur kurz.
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Am Nachmittag trafen sie sich vor der freigelegten Tür im Keller.
Vier Gestalten im Halbdunkel,
mit Rucksäcken, Lampen, Werkzeug und einer Frage,
die niemand laut stellte.
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„Bereit?“, fragte Erna.
„So bereit wie man eben sein kann, wenn man in einen vergessenen Maschinenraum voller weihnachtlicher Bedeutungen steigt“, sagte Hades.
„Ich hab einen Flachmann“, sagte Falbala.
Barney schulterte die Lampe. „Dann los.“
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Der Keller war geöffnet.
Jetzt war der Moment gekommen, ihn zu betreten.
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Die Luft hinter der Mauer war kühl und still kein Kellergeruch, sondern etwas Tieferes, Fremderes.
Die vier stiegen nacheinander die schmale Treppe hinab,
vorsichtig, als könne jeder Schritt etwas in Gang setzen, das besser ruhen sollte.
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<p>
Unten öffnete sich ein Raum größer als gedacht, mehr Halle als Kammer.
Rohre verliefen an den Wänden, Ventile glänzten im Schein der Lampen,
und in der Mitte stand sie: die Maschine.
Keine Uhr, kein Motor eher ein gewachsenes Gebilde aus Holz, Metall, Glas und Licht.
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Ein Summen lag in der Luft, kaum hörbar, aber spürbar.
Es vibrierte in den Schuhsohlen, im Brustbein, irgendwo hinter den Augen.
Nicht unangenehm. Nur... wachsam.
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Barney trat näher, beugte sich über einen der Glaskollektoren.
„Da ist ein Riss. Siehst du?“
Hades trat daneben, nickte langsam.
„Tief. Nicht frisch, aber auch nicht alt.“
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„Dann baus aus“, sagte Falbala sofort.
Barney schüttelte entschieden den Kopf.
„Nein. Nicht nochmal. Letztes Jahr hab ich gedacht, ich könnte den Auspuff reparieren und zehn Minuten später stand der Kombi in Flammen.“
„Das war ein Auto“, entgegnete Falbala.
„Genau. Und das hier ist was, das offenbar Weihnachten beeinflusst. Also bauen wir erstmal gar nichts aus.“
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Erna sagte nichts.
Ihre Stirn war in Falten gelegt, der Blick abwechselnd auf die Maschine und auf Barney gerichtet.
„Vielleicht hat er recht“, murmelte sie schließlich.
„Wenn das wirklich das Herz von Weihnachten ist... dann müssen wir verstehen, was es tut.“
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„Verstehen kann man auch beim Tragen“, konterte Falbala.
Hades hob die Hand.
„Vielleicht fangen wir oben an. Bibliothek, alte Pläne, Minzes Aufzeichnungen irgendetwas muss es geben.“
Er sah in die Runde.
„Wenn wir heute noch was auseinandernehmen, machen wirs vielleicht schlimmer.“
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Es folgte ein Moment des Schweigens.
Dann nickte Erna.
„Morgen früh. Erste Stunde. Wir treffen uns in der Halle, dann schauen wir, was wir finden.“
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Falbala schnaubte leise, sagte aber nichts.
Barney schaltete seine Lampe ab.
„Gut. Kein Ausbau. Kein Feuer. Kein Drama.“
„Noch nicht“, murmelte Hades.
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Die vier verließen den Raum leise, ohne zurückzublicken.
Hinter ihnen verblasste das Licht,
und das Summen der Maschine blieb allein zurück.
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