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Bratonien-Adventskalender/adventskalender/2025/content/day09.html

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<!-- TITEL -->
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<h2><!-- TITEL HIER --></h2>
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<!-- ZWEI-SPALTEN-LAYOUT -->
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<!-- =====================================
LINKE SPALTE STORYTEXT
===================================== -->
<div class="story">
<p>
Der neunte Dezember begann leise.
Nicht still dafür knackte der Wind zu sehr in den alten Dachbalken
aber so, als würde das Schloss Bratonien selbst den Atem anhalten.
Falbala war schon seit Stunden wach, obwohl es draußen noch dunkel war.
Die Kissen lagen zerwühlt, der Kaffee war kalt geworden,
und das Gewicht des kleinen, zerbrochenen Kollektors schien schwerer zu sein als alle Schneewolken über dem Land.
</p>
<p>
Die Worte der Hexe hallten nach.
„Das Ding hat sich gewehrt.“
„Ich war dumm genug, es nicht zu hören.“
„Es war nie nur Technik.“
Falbala hatte nicht geweint, aber ihre Hände zitterten leicht,
als sie die drei Bruchstücke aus dem Leinenbeutel holte und in ein weiches Tuch einschlug.
Vielleicht, dachte sie, wäre alles anders, wenn sie nicht geglaubt hätte, schneller zu sein als die anderen.
</p>
<p>
Der Morgen war kalt und grau. Kein Schnee, nur Nebel und feuchte Luft.
Im Studio, zwei Stockwerke über der Schlossküche, summten die Lampen träge vor sich hin.
Erna saß am Mischpult, ein Stift zwischen den Fingern, und starrte auf den Titel ihres Podcast-Drehplans:
<em>„Die kleinen Dinge, die Weihnachten ausmachen.“</em>
Barney stand mit einer dampfenden Tasse am Fenster.
„Die kleinen Dinge, hm“, murmelte er.
„Ich glaub, dieses Jahr fehlen uns die großen.“
</p>
<p>
Dann ging die Tür auf.
Falbala trat ein langsam, als müsste sie sich zwingen, jeden Schritt wirklich zu gehen.
Keine Schürze, kein Kommentar zum Kaffee, kein „Na, ihr Technikpoeten?“
nur der Beutel in der Hand und ein Blick, den selbst Barney nicht kannte.
</p>
<p>
„Ich muss euch was sagen.“
Ihre Stimme war nicht brüchig, aber sie klang, als hätte sie sich schon hundertmal in Gedanken geübt.
Sie setzte sich, legte den Beutel auf den Tisch, schlug das Tuch auf
und da lagen sie:
Drei unregelmäßige Teile des Kollektors, matt, leicht verbrannt an den Rändern,
als hätte ihn etwas von innen zerrissen.
</p>
<p>
„Ich war bei der Hexe vom Soßenwald.
Ich dachte, ich kann's einfach reparieren lassen.
So wie einen tropfenden Wasserhahn.
Aber sie hat es nicht geschafft.
Weil… es kein Ding ist. Nicht wirklich.“
Sie stockte. „Es hat sich gewehrt. Und… jetzt ist es kaputt.“
</p>
<p>
Stille. Nur das leise Brummen der alten Lampen im Studio.
Barney trat näher, sah auf die Stücke dann auf Falbala.
„Ich habs geahnt“, sagte er ruhig.
„Seit gestern. Als du nicht zurückkamst.“
Erna nickte. „Ich habs gespürt.
Irgendwas… war anders in der Luft.“
Falbala sah zwischen beiden hin und her.
„Ihr seid nicht böse?“
„Warum sollten wir?“, fragte Erna.
„Du hast gehandelt, weil du helfen wolltest.
Und das ist mehr, als man vielen anderen zugestehen kann.“
</p>
<p>
„Ich dachte, ich spar Zeit“, murmelte Falbala.
Barney setzte sich. „Das hab ich früher auch oft gedacht.
Aber manche Dinge… die brauchen nicht Schnelligkeit.
Die brauchen Verständnis.“
Er lächelte leicht.
„Und einen stabilen Kaffee. Hast du was dabei?“
Falbala lachte leise.
„Nur Pfefferminz vom Vortag.“
</p>
<p>
Gerade, als sich ein zarter Hauch von Wärme zwischen den dreien ausbreiten wollte,
knallte die Tür auf.
Hades stand im Rahmen, der Schal verrutscht, die Augen müde.
„Ich mach das nicht“, sagte er ohne Begrüßung.
„Nicht dieses Jahr.“
„Was machst du nicht?“, fragte Barney.
„Weihnachtsmann spielen. Ich… ich kann nicht.“
Er wirkte nicht trotzig sondern leer.
Als hätte sich etwas in ihm verzogen, das sonst immer da war.
</p>
<p>
„Aber du liebst Weihnachten“, warf Falbala ein.
„Ja. Normalerweise.“
Hades schüttelte den Kopf. „Aber dieses Jahr…
Es fühlt sich falsch an. Aufgesetzt.
Als würde ich jemandem etwas vormachen.“
Er setzte sich an den Rand des Tisches.
„Ich weiß nicht, wann das passiert ist.
Aber irgendwas in mir… will nicht mehr fröhlich tun, wenns innen nicht stimmt.“
</p>
<p>
Erna schwieg einen Moment dann stand sie auf, ging zum Regal, holte Minzes altes Notizbuch hervor.
„Dann ist es Zeit, dass ihr alles erfahrt“, sagte sie.
Sie schlug eine markierte Seite auf, reichte sie Barney.
Der las langsam:
<em>„Der Kollektor ist kein technisches Bauteil.
Er funktioniert nur, wenn er mit echter Freude gespeist wird.
Nicht mit Strom, nicht mit Wärme
sondern mit dem Lachen eines Kindes, das Weihnachten kennt.“</em>
</p>
<p>
„Minze wusste das“, sagte Erna.
„Deshalb hat sie den Raum damals versiegelt
weil sie verhindern wollte, dass jemand versucht, ihn mit Schrauben zu reparieren.“
Barney fuhr sich durch die Haare.
„Sie hat es mir erzählt. Vor Jahren.
Aber ich habs nicht ernst genommen. Ich dachte, das wäre… poetisches Gerede.“
„War es auch“, sagte Erna.
„Aber es war wahr.“
</p>
<p>
Hades sah nachdenklich auf die Kollektorstücke.
„Dann ist das Ding jetzt… nicht nur kaputt, sondern unerreichbar?“
„Nicht, wenn wir finden, was es braucht“, sagte Falbala leise.
„Ein Kind mit Weihnachten im Herzen.“
</p>
<p>
„Und wo sollen wir das hernehmen?“, fragte Hades skeptisch.
„Wenn ich mir so anhöre, was gerade überall schiefläuft…
scheints nicht viele zu geben, die noch wirklich an irgendwas glauben.“
„Dann müssen wir eben suchen“, sagte Erna.
„Nicht nach einem perfekten Kind sondern nach einem ehrlichen.
Nach jemandem, der nicht auf Weihnachten wartet sondern es schon längst trägt.“
</p>
<p>
Lange sagte keiner etwas.
Der Kaffee war inzwischen kalt geworden.
Das Aufnahmegerät stand noch immer bereit aber heute würde niemand auf den Aufnahmeknopf drücken.
Stattdessen wurde eine Entscheidung getroffen.
Eine leise, aber starke.
Denn wenn Weihnachten zu retten war dann so.
</p> </div>
<!-- =====================================
RECHTE SPALTE REZEPT
===================================== -->
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<!-- Rezeptname -->
<h3 class="recipe-title">Bratonische Winter-Crunch-Nüsse</h3>
<!-- RESPONSIVES BILD -->
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<h4>Zutaten</h4>
<ul>
<li>150 g gemischte Nüsse</li>
<li>1 TL Butter</li>
<li>1 TL Honig oder Zucker</li>
<li>1 Prise Salz
<br><em>(Barney sagt: „Ohne Salz ist alles Chaos.“)</em>
</li>
<li>Optional: eine kleine Prise Zimt oder Vanille
<br><em>(Die Schlossküche betont: „Wirklich nur eine Prise.“)</em>
</li>
</ul>
<h4>Zubereitung</h4>
<p>
Erhitze eine Pfanne und lass die Butter darin schmelzen. Sobald sie leise zu
brutzeln beginnt, gib die Nüsse hinzu und rühre sie etwa eine Minute durch.
<em>(Falls die Butter zu braun wird, behauptet Falbala, dass der Herd „beleidigt“ war.)</em>
</p>
<p>
Rühre nun den Honig oder Zucker ein, gerade so viel, dass die Nüsse einen feinen
Glanz bekommen nicht mehr. Sie sollen sich überzogen fühlen, nicht gebadet.
<em>(Erna kontrolliert an dieser Stelle gerne, ob es „schön glänzt“.)</em>
</p>
<p>
Würze mit einer Prise Salz und optional einem Hauch Zimt oder Vanille.
Lass die Nüsse noch zwei bis drei Minuten weiter brutzeln, bis die Mischung
beginnt, leicht zu karamellisieren. Wenn ein kräftiger, warmer Duft steigt,
bist du richtig.
</p>
<p>
Breite die Mischung anschließend auf einem Stück Backpapier aus und lass sie
kurz abkühlen. Warm sind die Crunch-Nüsse am intensivsten aber kalt
verschwinden sie dafür schneller.
<em>(Hades meint, das sei „eine Frage der Opferbereitschaft“.)</em>
</p>
<h4>Anmerkung aus der Schlossküche</h4>
<p>
„Nüsse kräuseln sich, wenn sie zufrieden sind.“
Ob das stimmt, weiß niemand aber die Winter-Crunch-Version ist ein typischer
Last-Minute-Hofs Snack, der öfter gegessen wird, als irgendwer zugibt.
</p>
</div>
</div>
</section>