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# Kapitel 21 – Home Assistant (Visuelles Kontrollzentrum)
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## Einleitung
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Mit wachsender Zahl an Containern, VMs und Diensten im **UCC** steigt auch der Bedarf nach einer zentralen, leicht bedienbaren Oberfläche.
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Eine Stelle, an der Systemzustände, Ressourcen und Automatisierungen nicht mehr nur über Logfiles oder Dashboards sichtbar sind,
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sondern intuitiv – mit einem Klick oder Schalter – steuerbar werden.
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**Home Assistant (HA)** bietet genau das:
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Eine modulare, moderne Oberfläche zur Visualisierung und Steuerung sämtlicher Komponenten im Homelab.
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Ob Systemmonitoring, Server-Status, Container-Abfragen oder einfache Automationen –
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alles lässt sich übersichtlich in Dashboards bündeln und interaktiv bedienen.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Tools ist Home Assistant kein „Smart-Home-Spielzeug“,
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sondern eine **vollwertige Verwaltungsplattform**, die beliebige Systeme einbinden kann –
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von Proxmox und Netdata über n8n bis hin zu selbstgebauten API-Schnittstellen.
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In diesem Kapitel richtest du **Home Assistant OS** als eigene **VM in Proxmox** ein,
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bindest sie sicher über den bestehenden **Nginx Proxy Manager (NPM)** ein
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und erstellst ein erstes Dashboard, das zentrale Kennzahlen deines Homelabs anzeigt.
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Dabei konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Funktionen,
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die im Rahmen des **UCC-Konzepts** tatsächlich einen Mehrwert bieten –
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also auf Visualisierung, Systemüberwachung und Interaktion mit bestehenden Diensten.
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Smart-Home-Automationen, Zigbee-Integration oder Sprachsteuerung sind bewusst **nicht Teil** dieses Kapitels.
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> [!NOTE]
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> Home Assistant ist das Schaufenster deines UCC – die visuelle Verbindung aller bisher aufgebauten Systeme.
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> Es ersetzt keine Spezialtools wie n8n oder Netdata, ergänzt sie aber durch ein klares, interaktives Frontend.
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👉 **Screenshot geeignet:** Übersicht des UCC-Dashboards mit markierter Home-Assistant-VM zwischen Netdata und n8n
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> [!TIP]
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> Erweiterte Showcase-Tutorials zu speziellen Home-Assistant-Integrationen,
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> wie z. B. Streaming-Anbindungen, Szenensteuerung oder dynamische Dashboards,
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> erscheinen künftig separat als eigenständige Kapitel oder Premium-Folgen.
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## Voraussetzungen & Ressourcen
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Home Assistant läuft in dieser Anleitung als eigenständige **VM** innerhalb deines UCC-Systems.
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Die Virtualisierung bietet Stabilität, vollständige Supervisor-Funktionalität und flexible Wiederherstellungsoptionen.
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Alle Dienste – vom System-Kernel bis zum Add-on-Management – befinden sich innerhalb der VM.
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So bleibt der restliche Host entlastet, und du erhältst ein eigenständiges, update-sicheres System.
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### VM-Ressourcen
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* **CPU:** 2 vCPU
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Erforderlich für parallele Prozesse wie Sensorabfragen, Dashboard-Rendering und Add-on-Verwaltung.
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Bei späterer Erweiterung (z. B. mehrere Dashboards oder Integrationen) kann auf 4 vCPU erhöht werden.
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* **RAM:** 4 GB
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Optimaler Wert für Home Assistant OS + Supervisor + Docker-Umgebung.
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2 GB funktionieren grundsätzlich, führen aber zu längeren Ladezeiten beim Start und beim Zugriff auf Add-ons.
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* **Speicherplatz:** 32 GB (virtuelle Disk)
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Empfohlen, um Betriebssystem, Docker-Images, Backups und temporäre Logs abzudecken.
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Der tatsächliche Verbrauch liegt im Free-Setup bei < 10 GB.
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* **Netzwerk:** Bridge-Mode mit statischer IP oder DHCP-Reservierung
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Für die Einbindung über den Nginx Proxy Manager und die Kommunikation mit anderen Diensten.
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Eine feste Zuordnung erleichtert Monitoring und Automatisierungen.
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* **Betriebssystem:** Home Assistant OS (x86-64, offizielle Image-Datei)
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Enthält Supervisor, Add-on-Verwaltung und automatisches Update-System.
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Die Image-Datei wird später direkt in Proxmox importiert.
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👉 **Screenshot geeignet:** Proxmox-Maske „Neue VM“ mit eingetragenen Werten (2 vCPU | 4 GB RAM | 32 GB Disk | Bridge Netzwerk)
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### Technische Voraussetzungen
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Vor der Einrichtung sollte dein UCC folgende Bedingungen erfüllen:
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* **Proxmox VE** ist aktiv und funktionsfähig.
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Die VM wird direkt über die Web-Oberfläche angelegt und konfiguriert.
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* **Nginx Proxy Manager (NPM)** läuft als separater LXC-Container und ist erreichbar.
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Darüber erfolgt später der HTTPS-Zugriff auf Home Assistant.
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* **DNS- oder DynDNS-Eintrag** für `ha.deinedomain.tld` oder `homeassistant.deinedomain.tld` existiert bereits.
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Er wird für Zertifikate und internen Zugriff benötigt.
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* **Interner DNS-Resolver** (z. B. Pi-hole + Unbound) funktioniert zuverlässig,
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damit die Subdomain auf die korrekte interne IP verweist.
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* **Internetverbindung** der VM ist aktiv, um Add-ons, Updates und Integrationen laden zu können.
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* **SSH-Zugriff** auf den Proxmox-Host ist vorhanden, falls Images manuell importiert oder verwaltet werden müssen.
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> [!IMPORTANT]
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> Home Assistant OS verwendet eigene Docker-Instanzen innerhalb der VM.
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> Eine Installation in einem LXC würde diese Funktionalität einschränken und führt zu fehlendem Supervisor-Support.
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👉 **Screenshot geeignet:** Proxmox-Interface mit markierter Home-Assistant-VM in der Liste (Status = running)
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> [!NOTE]
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> Für eine performante Nutzung empfiehlt sich SSD-Speicher oder NVMe-Storage.
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> Home Assistant führt regelmäßig Schreibvorgänge durch (Logs, Datenbank, Backups).
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> Langsame I/O-Systeme können die Weboberfläche spürbar verlangsamen.
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## Schritt-für-Schritt-Anleitung
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### Schritt 1 – VM erstellen und Home-Assistant-Image importieren
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Home Assistant OS wird als vorgefertigtes **QCOW2-Image** bereitgestellt.
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Dieses Image enthält das vollständige Betriebssystem, den Supervisor und alle Basis-Komponenten.
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In diesem ersten Schritt richtest du die VM in **Proxmox** ein und importierst anschließend das offizielle Image.
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#### 1. QCOW2-Image herunterladen
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Wechsle zunächst auf deinen **Proxmox-Host** (z. B. per SSH oder über die Web-Shell)
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und lade das aktuelle Home-Assistant-Image aus dem offiziellen Repository:
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```bash
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cd /tmp
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wget https://github.com/home-assistant/operating-system/releases/latest/download/haos_ova-14.2.qcow2.xz
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```
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Entpacke das Archiv:
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```bash
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xz -d haos_ova-14.2.qcow2.xz
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```
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👉 **Screenshot geeignet:** Proxmox-Shell mit laufendem `wget`-Download und anschließendem Entpackvorgang
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> [!NOTE]
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> Version 14.2 ist zum Zeitpunkt dieses Kapitels die aktuelle stabile Ausgabe.
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> Prüfe vor Installation stets die [offizielle Release-Seite](https://github.com/home-assistant/operating-system/releases),
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> falls neuere Versionen verfügbar sind.
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> Das Vorgehen bleibt dabei identisch, lediglich der Dateiname ändert sich.
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#### 2. Neue VM in Proxmox anlegen
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Öffne das **Proxmox-Webinterface → Create VM**
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und wähle folgende Einstellungen:
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| Bereich | Wert |
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|----------|------|
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| **Node** | dein Host (z. B. `pve01`) |
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| **VM ID / Name** | 121 / Home-Assistant |
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| **OS** | „Do not use any media“ (Image wird manuell importiert) |
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| **System** | UEFI (OVMF) + EFI Disk aktiviert, Maschinentyp Q35 |
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| **Hard Disk** | Dummy-Disk (8 MB, wird ersetzt) |
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| **CPU** | 2 vCPU (Typ kvm64 oder host) |
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| **Memory** | 4096 MB |
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| **Network** | Bridge (vmbr0) oder VLAN nach deinem Setup |
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| **Start at boot** | aktivieren |
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Klicke **Finish**, aber **starte die VM noch nicht**.
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👉 **Screenshot geeignet:** Proxmox-Wizard mit sichtbarer VM-Konfiguration (ID 121, 4 GB RAM, Bridge vmbr0)
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> [!TIP]
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> Der EFI-Bootmodus ist Pflicht – Home Assistant nutzt GPT-Partitionen und startet nicht im Legacy-Modus.
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> Verwende als Maschinentyp **Q35**, da dieser modernere Hardware-Features bietet und von HAOS empfohlen wird.
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#### 3. QCOW2-Image in Proxmox-Storage importieren
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Ermittle den Namen deines VM-Storage (z. B. `local-lvm`, `ssd-storage`, `zfs-pool`):
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```bash
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pvesm status
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```
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Importiere das entpackte Image in den gewählten Storage und ordne es der VM 121 zu:
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```bash
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qm importdisk 121 haos_ova-14.2.qcow2 <storage-name>
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```
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Nach erfolgreichem Import siehst du die neue Disk im Proxmox-GUI unter **Hardware → Unused Disk 0**.
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Klicke auf **Edit → Add as SCSI Disk**, wähle als Controller **VirtIO SCSI (single)**
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und markiere sie als **Boot Disk #1**.
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👉 **Screenshot geeignet:** Proxmox-Hardware-Tab der HA-VM mit sichtbarer importierter Disk „haos_ova-14.2.qcow2“
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> [!IMPORTANT]
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> Achte darauf, dass die Bootreihenfolge ausschließlich die importierte Disk enthält.
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> Entferne Dummy- oder ISO-Einträge, bevor du die VM startest.
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> Wenn du ZFS oder Ceph als Storage nutzt, kann das Importieren in ein „raw“-Format
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> (`qm importdisk ... --format raw`) bessere Performance bringen.
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> [!TIP]
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> Erstelle nach dem Import einen **Snapshot** der VM –
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> so kannst du bei Problemen während der Erstkonfiguration jederzeit den Ausgangszustand wiederherstellen.
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#### 4. VM starten und Erst-Boot abwarten
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Starte die VM:
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```bash
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qm start 121
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```
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Wechsle in die **Konsole** und beobachte den Bootvorgang.
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Nach etwa 2–3 Minuten erscheint die Meldung:
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```
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[INFO] Home Assistant OS running.
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You can access the UI at: http://homeassistant.local:8123
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```
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👉 **Screenshot geeignet:** Proxmox-Konsole mit erfolgreichem Boot-Log und URL-Hinweis auf Port 8123
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> [!NOTE]
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> Sollte die Konsole leer bleiben oder der Start hängen, überprüfe:
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> - Bootmodus = UEFI (OVMF)
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> - Controller = VirtIO SCSI (single)
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> - Disk korrekt als Bootdisk markiert
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> Bei Bedarf VM stoppen, Einstellungen anpassen, erneut starten.
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Nach dem ersten Boot öffne im Browser:
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```
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http://<IP-der-VM>:8123
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```
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> [!TIP]
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> Home Assistant initialisiert im Hintergrund mehrere Docker-Container.
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> Während der ersten 10 Minuten kann die Seite mehrfach neu laden oder „Preparing Home Assistant“ anzeigen.
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> Warte, bis der Login-Bildschirm erscheint, bevor du fortfährst.
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> [!NOTE]
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> Für zuverlässigen Zugriff empfiehlt sich eine **statische IP-Adresse**
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> oder eine **DHCP-Reservierung** über deinen Pi-hole bzw. Router.
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> So bleibt der Dienst stabil über NPM erreichbar, auch nach Neustarts.
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👉 **Screenshot geeignet:** Browserfenster mit sichtbarer Setup-Seite „Welcome to Home Assistant“
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Damit ist die VM erfolgreich eingerichtet und Home Assistant OS läuft innerhalb deines UCC.
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Im nächsten Schritt folgt die **Grundkonfiguration und Erst-Einrichtung über die Weboberfläche**.
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### Schritt 2 – Grundkonfiguration und Erst-Einrichtung
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Nach dem erfolgreichen Start der VM erreichst du die Weboberfläche von Home Assistant über:
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```
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http://<IP-der-VM>:8123
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```
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Beim ersten Aufruf erscheint der Setup-Assistent, der dich durch die grundlegende System- und Benutzerkonfiguration führt.
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Diese Basiseinrichtung ist notwendig, damit Home Assistant später Add-ons, Integrationen und Updates korrekt verwalten kann.
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#### 1. Erstbenutzer anlegen
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Wähle einen **Benutzernamen**, eine **E-Mail-Adresse** und ein sicheres **Passwort**.
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Dieser Account erhält automatisch Administratorrechte und dient als Hauptzugang für alle weiteren Konfigurationen.
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👉 **Screenshot geeignet:** Registrierungsmaske mit ausgefülltem Benutzernamen, E-Mail und Passwort
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> [!TIP]
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> Verwende hier eine E-Mail-Adresse aus deiner UCC-Domäne (z. B. `ha@deinedomain.tld`),
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> um spätere SMTP-Funktionen und Passwort-Resets konsistent zu halten.
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Nach dem Abschluss wirst du automatisch in das lokale Dashboard weitergeleitet.
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#### 2. Regionale Einstellungen
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Home Assistant fragt anschließend Standort, Zeitzone, Sprache und Maßeinheiten ab.
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Diese Informationen werden u. a. für Zeitsteuerungen, Sonnenstands-Berechnungen und Energie-Dashboards genutzt.
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Empfohlene Werte:
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| Einstellung | Wert |
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|--------------|------|
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| **Standort** | Stadt oder Region deines UCC-Servers |
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| **Zeitzone** | Europe/Berlin |
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| **Sprache** | Deutsch |
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| **Einheiten** | metrisch (°C, km/h, kWh) |
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👉 **Screenshot geeignet:** Dialog „Standort und Zeitzone“ mit ausgefüllten Werten
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> [!NOTE]
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> Home Assistant nutzt diese Angaben nicht nur für visuelle Darstellungen,
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> sondern auch für System-Trigger (z. B. zeitabhängige Automationen oder Energie-Analysen).
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#### 3. Gerätediscovery überspringen
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Der Assistent bietet an, automatisch Geräte und Smart-Home-Komponenten im Netzwerk zu suchen.
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Da der Fokus hier auf der **Homelab-Integration** liegt, überspringe diesen Schritt mit **„Weiter“**.
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👉 **Screenshot geeignet:** Bildschirm „Geräte erkannt“ mit ausgewählter Option *Überspringen*
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> [!IMPORTANT]
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> Diese automatische Suche erkennt u. a. Chromecast-, Hue- oder Zigbee-Geräte.
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> Für das UCC ist das irrelevant und kann die Übersicht unnötig füllen.
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> Wir fügen nur gezielte Integrationen hinzu, die System- oder Monitoring-Bezug haben.
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#### 4. System-Update und Stabilitätsprüfung
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Nach dem Login prüft Home Assistant automatisch, ob Updates verfügbar sind.
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Falls eine Meldung **„Update available“** erscheint, installiere sie sofort.
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👉 **Screenshot geeignet:** Update-Hinweis im Home-Assistant-Dashboard mit aktivem Button *Update now*
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> [!TIP]
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> Home Assistant OS aktualisiert sowohl das Basissystem als auch den Supervisor.
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> Plane bei großen Versionen immer einen **Proxmox-Snapshot** vor dem Update ein,
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> um ein funktionsfähiges Rollback zu behalten.
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#### 5. Backup-Option aktivieren
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Unter **Einstellungen → System → Backups** kannst du lokale Snapshots (sogenannte *Backups*) aktivieren.
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Damit erstellt Home Assistant automatisch Sicherungen von Konfiguration und Add-ons innerhalb der VM.
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👉 **Screenshot geeignet:** Menü *System → Backups* mit aktivierter Option *Automatische Sicherungen*
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> [!NOTE]
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> Diese internen Backups ersetzen nicht dein externes Kopia-Backup.
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> Sie dienen nur als kurzfristige Sicherung für Rollbacks innerhalb von Home Assistant.
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#### 6. NPM-Erreichbarkeit testen
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Wenn dein Nginx Proxy Manager bereits läuft, sollte Home Assistant nach dem ersten Start intern erreichbar sein unter:
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```
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https://ha.deinedomain.tld
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```
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> [!TIP]
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> Wenn die Seite per HTTP, aber nicht per HTTPS funktioniert,
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> überprüfe im NPM-Eintrag, ob **WebSockets** und **Force SSL** aktiviert sind.
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> Diese Optionen sind für die Lovelace-UI und Live-Updates zwingend erforderlich.
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👉 **Screenshot geeignet:** Browserfenster mit Home-Assistant-Dashboard unter `https://ha.deinedomain.tld` (Schloss-Symbol sichtbar)
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#### 7. Basis-Integrationen vorbereiten
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Sobald das System stabil läuft, öffne **Einstellungen → Geräte & Dienste**.
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Hier siehst du eine Liste möglicher Integrationen.
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Für das Free-Setup sind besonders folgende relevant:
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- **Systemmonitor** → CPU-, RAM-, Disk-, Netzwerk-Statistiken
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- **Proxmox Sensor** (über API-Token)
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- **Netdata** (über JSON-API)
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- **Ping** für Container-Verfügbarkeiten
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👉 **Screenshot geeignet:** Menü *Einstellungen → Geräte & Dienste* mit markiertem Eintrag *Systemmonitor*
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> [!NOTE]
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> Diese Integrationen sind im Free-Teil vorgesehen.
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> Erweiterte oder visuell angepasste Dashboards folgen im Premium-Abschnitt.
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#### 8. Abschluss der Erst-Einrichtung
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Nach der Basiskonfiguration befindet sich dein Home Assistant in einem stabilen, update-fähigen Zustand.
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Du hast jetzt Zugriff auf das Haupt-Dashboard (*Lovelace UI*) und kannst mit der Erstellung erster Ansichten beginnen.
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👉 **Screenshot geeignet:** Start-Dashboard nach Erst-Setup mit sichtbarer Navigationsleiste „Übersicht | Einstellungen | Benachrichtigungen“
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> [!TIP]
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> Lege nach der Einrichtung erneut einen **Snapshot in Proxmox** an.
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> So kannst du jederzeit zu einem sauberen Ausgangszustand zurückkehren,
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> bevor du Integrationen oder Dashboards erweiterst.
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### Schritt 3 – Community Store (HACS) installieren und Grundmodule hinzufügen
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Bevor du mit individuellen Dashboards beginnst, installierst du den **Home Assistant Community Store (HACS)**.
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Er dient als zentrale Quelle für Community-Erweiterungen, zusätzliche Karten, Themes und Integrationen,
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die im offiziellen Store von Home Assistant nicht enthalten sind.
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Damit kannst du dein System später flexibel erweitern, ohne manuelle YAML-Anpassungen oder Docker-Eingriffe.
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#### 1. Vorbereitung und Entwickler-Modus aktivieren
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Öffne in Home Assistant:
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**Einstellungen → System → Allgemein → Erweitert**
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und aktiviere den **Entwickler-Modus**.
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👉 **Screenshot geeignet:** Systemeinstellungen mit aktivierter Option *Entwickler-Modus*
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> [!NOTE]
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> Der Entwickler-Modus ermöglicht Zugriff auf Logdateien, YAML-Editoren und erweiterte Integrationsoptionen –
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> Voraussetzung für die Installation von HACS.
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#### 2. SSH- oder Terminal-Zugang öffnen
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Wechsle in **Einstellungen → Add-ons → Add-on Store → Terminal & SSH**
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und installiere das offizielle **Terminal & SSH Add-on** von Nabu Casa.
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||
Starte das Add-on und öffne anschließend das Terminal-Fenster in Home Assistant.
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👉 **Screenshot geeignet:** Add-on-Store mit markiertem *Terminal & SSH* Add-on (Status: running)
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||
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||
> [!TIP]
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> Wenn du lieber über Proxmox auf die Konsole zugreifst, ist das ebenfalls möglich.
|
||
> Die Befehle sind identisch – HACS wird direkt in der VM installiert.
|
||
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||
#### 3. HACS herunterladen und installieren
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||
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||
Führe im Terminal folgende Befehle aus:
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```bash
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||
wget -O - https://get.hacs.xyz | bash -
|
||
```
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||
|
||
Nach erfolgreichem Download startet die Installationsroutine automatisch und legt die erforderlichen Verzeichnisse an:
|
||
|
||
```
|
||
/config/custom_components/hacs
|
||
```
|
||
|
||
Starte anschließend Home Assistant neu:
|
||
|
||
```bash
|
||
ha core restart
|
||
```
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Terminalausgabe mit sichtbarer Meldung *Installation complete, please restart Home Assistant*
|
||
|
||
> [!IMPORTANT]
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||
> Führe den Neustart unbedingt durch – HACS wird erst danach als Integration erkannt.
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||
> Ohne Neustart bleibt die Oberfläche leer und keine HACS-Option erscheint in den Einstellungen.
|
||
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||
#### 4. HACS einbinden und GitHub verbinden
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||
|
||
Nach dem Neustart öffne:
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||
|
||
**Einstellungen → Geräte & Dienste → Integration hinzufügen → HACS**
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||
|
||
Klicke auf **HACS (Community Store)** und folge dem Einrichtungsassistenten:
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||
1. **GitHub-Authentifizierung starten**
|
||
- Melde dich mit deinem GitHub-Account an.
|
||
- Gewähre HACS Zugriff auf deine öffentlichen Repositories (privat ist nicht nötig).
|
||
2. **Region auswählen:** Europe (empfohlen)
|
||
3. **Haken setzen:** „Ich habe die Bedingungen gelesen“
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||
4. **Fortfahren** klicken
|
||
|
||
Nach Abschluss erscheint im Menü ein neuer Eintrag **HACS**.
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||
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||
👉 **Screenshot geeignet:** Integrationsübersicht mit aktivem *HACS*-Eintrag
|
||
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||
> [!NOTE]
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||
> HACS nutzt GitHub zur Versionsverwaltung.
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||
> Deine Daten bleiben lokal – es werden keine Home-Assistant-Konfigurationen in die Cloud geladen.
|
||
|
||
#### 5. Sinnvolle Basiserweiterungen installieren
|
||
|
||
Öffne **HACS → Integrationen** und installiere folgende Module, die für das UCC-Konzept relevant sind:
|
||
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||
| Kategorie | Name | Funktion |
|
||
|------------|------|----------|
|
||
| **Integrationen** | *Mini Graph Card* | Kompakte Verlaufsgrafen für CPU, RAM, Netzaktivität |
|
||
| **Integrationen** | *Button Card* | Individuell gestaltbare Steuerbuttons |
|
||
| **Integrationen** | *Card Mod* | CSS-Anpassungen und Themes |
|
||
| **Integrationen** | *Browser Mod* | Lokale Anzeigeoptimierung, z. B. für Streaming-Setups |
|
||
| **Integrationen** | *Simple Weather Card* | Optionale Wetteranzeige für das Dashboard |
|
||
| **Frontend-Themes** | *Clear Dark* oder *Minimalist UI* | Grundlage für Bratonien-Farbschema |
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** HACS-Integrationsseite mit markierten Einträgen *Mini Graph Card* und *Button Card*
|
||
|
||
> [!TIP]
|
||
> Diese Basismodule erleichtern dir später den Aufbau eines klar strukturierten Dashboards
|
||
> und ermöglichen Branding-Anpassungen ohne tiefen YAML-Code.
|
||
|
||
#### 6. Home Assistant erneut neu starten
|
||
|
||
Nach der Installation aller Erweiterungen führe erneut einen Neustart durch:
|
||
|
||
```bash
|
||
ha core restart
|
||
```
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Terminalausgabe mit *Home Assistant Core restarted successfully*
|
||
|
||
> [!NOTE]
|
||
> Alle über HACS installierten Module werden bei Neustart automatisch in die Oberfläche eingebunden.
|
||
> Du findest sie anschließend unter **Einstellungen → Dashboard → Karte hinzufügen**.
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#### 7. Prüfung der Installation
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Nach dem Neustart öffne **Einstellungen → Integrationen**.
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HACS sollte mit dem Status *Aktiv* und einer Versionsnummer sichtbar sein.
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👉 **Screenshot geeignet:** Integrationsliste mit aktivem *HACS* (Status: aktiv)
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> [!TIP]
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> Wenn HACS nicht erscheint, lösche Browser-Cache oder führe einen Hard-Reload (STRG + F5) durch.
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> In seltenen Fällen hilft auch ein zweiter Neustart, bis alle Komponenten initialisiert sind.
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Damit ist der Community Store erfolgreich installiert.
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Im nächsten Schritt erstellst du dein erstes Dashboard mit den neu verfügbaren Karten und Sensoren.
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### Schritt 4 – Erstes Dashboard: Dein UCC sichtbar machen
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Bis hierhin läuft Home Assistant als eigene VM im UCC – aber sie zeigt noch nichts an.
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Jetzt lernst du, wie du deinem System beibringst, **sichtbare Daten** anzuzeigen:
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CPU-Last, RAM-Auslastung und den Status deiner wichtigsten Container wie Nextcloud, Vaultwarden oder Nginx Proxy Manager.
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Home Assistant arbeitet mit sogenannten **Entitäten**.
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Eine Entität ist einfach ein Datenpunkt – also z. B. „Container 102 ist online“ oder „CPU hat 43 % Last“.
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Diese Werte erscheinen automatisch, sobald du eine passende Integration oder einen Sensor einrichtest.
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Am Ende dieses Schrittes siehst du auf einem Dashboard, **wer arbeitet, wer schläft und wie ausgelastet dein UCC gerade ist.**
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### 1. Welche Daten wir sichtbar machen
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| Quelle | Zweck | Ergebnis |
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|---------|--------|-----------|
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| **Systemmonitor** | misst die Auslastung der Home-Assistant-VM | CPU-, RAM- und Netzwerknutzung |
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| **Proxmox-Integration** | liest Host- und Container-Infos über die API aus | Host-CPU, Speicher, Container-Status |
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| **Ping-Sensoren** | prüft, ob LXCs erreichbar sind | einfache Online-/Offline-Anzeige |
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| **Netdata (optional)** | liefert detaillierte Live-Werte | CPU-, RAM-, IO- und Disk-Statistiken |
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Du nutzt also ausschließlich Dienste, die du bereits im UCC betreibst – keine neue Software nötig.
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### 2. Systemmonitor aktivieren
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Öffne **Einstellungen → Geräte & Dienste → Integration hinzufügen → Systemmonitor**
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und wähle die Sensoren, die dich interessieren:
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- Prozessorlast
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- Arbeitsspeicher
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- Festplattenspeicher
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- Netzwerkverkehr
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Speichere deine Auswahl.
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Nach wenigen Sekunden erscheinen diese Sensoren automatisch im System.
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👉 **Screenshot geeignet:** Integrationsseite mit aktivem *Systemmonitor* und den vier angehakten Werten
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> [!NOTE]
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> Diese Werte stammen aus der Home-Assistant-VM selbst – du siehst also direkt, wie stark sie belastet ist.
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### 3. Proxmox-Integration hinzufügen
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Damit Home Assistant auch deinen Host und die LXCs anzeigt, nutzt du die **Proxmox VE-Integration**.
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1. Melde dich per SSH am Proxmox-Host an und erstelle einen eigenen API-Benutzer:
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```bash
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pveum user add ha@pve --password <STRONG_PASSWORD>
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pveum aclmod / -user ha@pve -role PVEAuditor
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```
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||
Damit darf Home Assistant Systemwerte lesen, aber nichts verändern.
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2. Öffne in Home Assistant **Einstellungen → Integrationen → Hinzufügen → Proxmox VE**
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und trage ein:
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- **Host:** `https://<IP-des-Proxmox>:8006`
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- **Benutzer:** `ha@pve`
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- **Passwort:** das zuvor gesetzte
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- **SSL-Prüfung:** deaktivieren (interne Verbindung)
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||
Nach kurzer Verbindung erscheint eine Liste deiner Proxmox-Knoten und Container.
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||
Jeder Container wird automatisch als Entität angelegt – z. B. `sensor.vm_102_status`.
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||
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||
👉 **Screenshot geeignet:** Integrationsliste mit aktivem *Proxmox VE*-Eintrag und mehreren LXCs darunter
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||
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||
> [!TIP]
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||
> Über diese Integration kannst du sehen, welche LXC-Container gerade laufen,
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||
> wie viel CPU- und RAM-Leistung sie brauchen und ob der Host ausgelastet ist.
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### 4. Container-Erreichbarkeit prüfen
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Für eine einfache Online-Anzeige reicht oft schon ein Ping-Sensor.
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Öffne **Einstellungen → Geräte & Dienste → Integration hinzufügen → Ping**
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||
und gib für jeden wichtigen Container dessen IP ein.
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Beispiel:
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- Nginx Proxy Manager → 192.168.10.11
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- Nextcloud → 192.168.10.20
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- Vaultwarden → 192.168.10.30
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Jeder Container erscheint anschließend als Schalter, der anzeigt, ob er erreichbar ist.
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👉 **Screenshot geeignet:** Entitätenliste mit drei Ping-Sensoren (grün = erreichbar)
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> [!NOTE]
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||
> Wenn du den Container stoppst, wird der Schalter rot.
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||
> So erkennst du auf einen Blick, ob ein Dienst ausgefallen ist.
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### 5. Dashboard erstellen
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Gehe zu **Übersicht → Bearbeiten → Karte hinzufügen**.
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Wähle zunächst einfache **Anzeigenkarten**, um die Werte sichtbar zu machen:
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1. **Gauge-Karten**
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- CPU-Auslastung
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- RAM-Belegung
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- Festplattennutzung
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2. **Verlaufsdiagramm**
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- Netzwerkverkehr oder Netdata-CPU-Last
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3. **Button-Karten**
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||
- Nextcloud erreichbar
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||
- NPM erreichbar
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||
- Vaultwarden erreichbar
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Ordne die Karten so, dass Systemwerte oben und Container unten stehen.
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||
Klicke **Fertig**, um zu speichern.
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||
👉 **Screenshot geeignet:** Dashboard mit drei Gauge-Karten oben und drei Status-Buttons unten
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||
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||
> [!TIP]
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||
> Wenn du HACS installiert hast, kannst du statt der Standard-Karten
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||
> die *Mini Graph Card* (für kompakte Diagramme) und *Button Card* (für schönere Status-Kacheln) verwenden.
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||
> Beide findest du unter **Karte hinzufügen → Benutzerdefinierte Karten**.
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||
### 6. Test und Feinschliff
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Öffne das Dashboard im Browser und beobachte, wie sich die Werte aktualisieren.
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Stoppe testweise einen Container in Proxmox – die Statuskarte sollte sich in wenigen Sekunden ändern.
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👉 **Screenshot geeignet:** Dashboard mit einer rot markierten Containerkarte nach Test-Stopp
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> [!TIP]
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||
> Die Aktualisierungsrate kannst du unter **Einstellungen → System → Allgemein → Update-Intervall** anpassen.
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||
> Standard sind 30 Sekunden – für Monitoring reicht das völlig.
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||
Damit hast du dein erstes funktionierendes Dashboard erstellt.
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Es zeigt live, wie aktiv dein Host ist, welche Container laufen und ob alle Dienste erreichbar sind.
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||
Im nächsten Schritt kümmern wir uns darum, wie du Home Assistant wartest, sicherst und bei Problemen wieder stabil bekommst.
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||
### Schritt 5 – Integration in den Nginx Proxy Manager (NPM)
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Home Assistant läuft – jetzt binden wir ihn sauber über **NPM** ein.
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Wichtig: Zuerst Home Assistant für Reverse-Proxy-Header freischalten, sonst blockt HA die Anmeldung.
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### 1. Home Assistant für Reverse Proxy vorbereiten
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Ziel: HA vertraut den X-Forwarded-Headern von NPM und verweigert sie nicht.
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Variante A: per **File Editor Add-on**
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||
Einstellungen → Add-ons → Add-on Store → **File editor** installieren → öffnen → Datei `/config/configuration.yaml` bearbeiten.
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||
Variante B: per **Terminal & SSH**
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||
Einstellungen → Add-ons → **Terminal & SSH** → öffnen → Datei editieren:
|
||
```
|
||
nano /config/configuration.yaml
|
||
```
|
||
|
||
Füge (oder ergänze) folgenden Block ein und setze **die IP deines NPM-LXC** ein (Beispiel `192.168.10.11`):
|
||
|
||
```yaml
|
||
http:
|
||
use_x_forwarded_for: true
|
||
trusted_proxies:
|
||
- 192.168.10.11 # IP deines NPM-Containers
|
||
ip_ban_enabled: true
|
||
login_attempts_threshold: 5
|
||
```
|
||
|
||
Speichern, dann Home Assistant neu starten:
|
||
```
|
||
ha core restart
|
||
```
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** File-Editor mit geöffnetem `configuration.yaml` und markiertem `http:`-Block
|
||
|
||
> [!IMPORTANT]
|
||
> Ohne diesen Eintrag siehst du im Log Meldungen wie
|
||
> „Login attempt or request with invalid authentication from <NPM-IP>“
|
||
> und die Web-UI hinter NPM funktioniert nicht korrekt.
|
||
|
||
Optional (empfohlen): externe URL setzen
|
||
Einstellungen → System → Netzwerk → **Externe URL**:
|
||
```
|
||
https://ha.deinedomain.tld
|
||
```
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** HA-Einstellungen → System → Netzwerk → Feld *Externe URL*
|
||
|
||
### 2. NPM-Dashboard öffnen
|
||
|
||
Rufe dein NPM auf, z. B.:
|
||
```
|
||
https://npm.deinedomain.tld
|
||
```
|
||
Anmelden → **Hosts → Proxy Hosts → Add Proxy Host**.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** NPM-Startseite mit markiertem *Add Proxy Host*
|
||
|
||
### 3. Proxy-Host für Home Assistant anlegen
|
||
|
||
| Feld | Eintrag |
|
||
|------|--------|
|
||
| Domain Names | `ha.deinedomain.tld` |
|
||
| Scheme | `http` |
|
||
| Forward Hostname / IP | `192.168.10.50` *(IP der HA-VM)* |
|
||
| Forward Port | `8123` |
|
||
| Block Common Exploits | aktivieren |
|
||
| WebSocket Support | aktivieren |
|
||
|
||
Speichern.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Formular *Add Proxy Host* mit ausgefüllten HA-Werten
|
||
|
||
> [!TIP]
|
||
> IP der HA-VM vorher testen:
|
||
> `http://192.168.10.50:8123` muss lokal erreichbar sein.
|
||
|
||
### 4. SSL aktivieren (Let’s Encrypt)
|
||
|
||
Im Proxy-Eintrag → Tab **SSL**:
|
||
|
||
- **Request a new SSL Certificate**
|
||
- **Force SSL**
|
||
- **HTTP/2 Support**
|
||
- **HSTS Enabled**
|
||
|
||
Anbieter: **Let’s Encrypt**, dann **Save**.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** NPM-SSL-Tab mit aktivierter Let’s-Encrypt-Anforderung
|
||
|
||
> [!NOTE]
|
||
> DNS-A-Record `ha.deinedomain.tld` muss auf deinen Server zeigen, sonst schlägt die Zertifikatsanforderung fehl.
|
||
|
||
### 5. Verbindung testen
|
||
|
||
Aufrufen:
|
||
```
|
||
https://ha.deinedomain.tld
|
||
```
|
||
Die HA-Anmeldeseite sollte erscheinen, **mit Schloss-Symbol**.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Browser mit `https://ha.deinedomain.tld` (SSL aktiv)
|
||
|
||
> [!TIP]
|
||
> Leere Seite oder kein Live-Update? In NPM prüfen, ob **WebSocket Support** aktiviert ist.
|
||
|
||
### 6. Zugriff einschränken (intern empfohlen)
|
||
|
||
NPM → **Access List** erstellen:
|
||
- Name: `HA-internal`
|
||
- Allow: `192.168.0.0/16` *(dein internes Netz)*
|
||
- Deny all others
|
||
|
||
Diese Access List im HA-Proxy-Host zuweisen.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Access-List mit internem Netz und *Deny all others*
|
||
|
||
> [!IMPORTANT]
|
||
> HA nicht ungeschützt ins Internet stellen. Für externen Zugriff: VPN (z. B. WireGuard) nutzen.
|
||
|
||
### 7. Abschlussprüfung
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||
|
||
Dashboard unter `https://ha.deinedomain.tld` öffnen.
|
||
Karten müssen live aktualisieren, Login stabil, keine „invalid authentication“-Logs.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** HA-Dashboard über HTTPS, alle Kacheln aktiv
|
||
|
||
> [!NOTE]
|
||
> Wenn du später NPM migrierst oder dessen IP änderst, **aktualisiere `trusted_proxies` in HA**.
|
||
> Mehrere Proxies? Einfach weitere IPs/Subnetze unter `trusted_proxies` ergänzen.
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---
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## Troubleshooting & Tipps
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Auch wenn Home Assistant im Normalbetrieb stabil läuft, kann es im UCC-Alltag zu Problemen oder unerwartetem Verhalten kommen.
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||
Dieses Kapitel fasst alle typischen Fehlerbilder, Wartungshinweise und Best Practices zusammen,
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||
damit du dein System schnell stabil bekommst und langfristig sauber betreiben kannst.
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### Home Assistant startet nicht mehr
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**Symptom:**
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Weboberfläche bleibt weiß oder meldet „Seite nicht erreichbar“.
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**Ursache:**
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||
Fehler in der `configuration.yaml` oder zu wenig RAM in der VM.
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**Lösung:**
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1. Per SSH oder Terminal-Add-on einloggen.
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||
2. Logs prüfen:
|
||
```bash
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||
ha core logs
|
||
```
|
||
3. Bei YAML-Fehlern Datei öffnen:
|
||
```bash
|
||
nano /config/configuration.yaml
|
||
```
|
||
und Einzüge korrigieren (zwei Leerzeichen pro Ebene, keine Tabs).
|
||
4. Neustart:
|
||
```bash
|
||
ha core restart
|
||
```
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Terminal mit Log-Ausgabe und markierter Fehlerzeile
|
||
|
||
> [!TIP]
|
||
> YAML ist empfindlich – schon ein fehlendes Leerzeichen kann das System stoppen.
|
||
> Nach Änderungen immer `ha core check` ausführen, bevor du neu startest.
|
||
|
||
### „Login attempt or request with invalid authentication“
|
||
|
||
**Symptom:**
|
||
Nach NPM-Einrichtung kein Login möglich, Log zeigt Authentifizierungsfehler.
|
||
|
||
**Ursache:**
|
||
`trusted_proxies` fehlt oder enthält falsche IP.
|
||
|
||
**Lösung:**
|
||
In `/config/configuration.yaml` sicherstellen:
|
||
```yaml
|
||
http:
|
||
use_x_forwarded_for: true
|
||
trusted_proxies:
|
||
- 192.168.10.11
|
||
```
|
||
Danach:
|
||
```bash
|
||
ha core restart
|
||
```
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** File-Editor mit markiertem trusted_proxies-Block
|
||
|
||
> [!NOTE]
|
||
> Bei Änderung der NPM-IP muss dieser Wert immer angepasst werden.
|
||
|
||
### Dashboard aktualisiert sich nicht
|
||
|
||
**Symptom:**
|
||
Karten bleiben leer, Sensorwerte ändern sich nicht.
|
||
|
||
**Ursachen:**
|
||
- WebSocket-Support im NPM deaktiviert
|
||
- Sensor nicht verfügbar
|
||
- Browsercache blockiert neue Daten
|
||
|
||
**Lösungen:**
|
||
1. In NPM: *Proxy Host → Edit → Advanced → WebSocket Support aktivieren*
|
||
2. In HA prüfen: *Einstellungen → Integrationen → Sensor → Letzte Aktualisierung*
|
||
3. Browser-Cache leeren oder Inkognito-Modus testen.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** NPM-Proxy-Dialog mit aktivem WebSocket-Haken
|
||
|
||
> [!TIP]
|
||
> Wenn nur eine Karte betroffen ist, stimmt meist die Entität im Dashboard nicht – Karte bearbeiten und neu zuweisen.
|
||
|
||
### SSL-Zertifikat schlägt fehl
|
||
|
||
**Symptom:**
|
||
Let’s-Encrypt-Anforderung in NPM bricht ab oder meldet Timeout.
|
||
|
||
**Ursachen:**
|
||
- DNS zeigt nicht auf deinen Server
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||
- Port 80/443 blockiert
|
||
- DynDNS noch nicht aktualisiert
|
||
|
||
**Lösung:**
|
||
1. DNS-Eintrag `ha.deinedomain.tld` prüfen.
|
||
2. Router-Ports 80 und 443 temporär freigeben.
|
||
3. Zertifikat in NPM manuell erneut anfordern.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** NPM-SSL-Tab mit sichtbarem Zertifikatsstatus
|
||
|
||
> [!NOTE]
|
||
> Nach erfolgreicher Ausstellung erneuert NPM das Zertifikat automatisch.
|
||
|
||
### Fehlende Integrationen oder Karten
|
||
|
||
**Symptom:**
|
||
Nach Neustart fehlen HACS-Karten oder es erscheinen Fehlermeldungen.
|
||
|
||
**Ursache:**
|
||
HACS-Ressourcen nicht geladen oder Pfad in Dashboard-Ressourcen fehlt.
|
||
|
||
**Lösung:**
|
||
1. Home Assistant → Dashboards → Ressourcen prüfen.
|
||
Beispiel:
|
||
```
|
||
/hacsfiles/mini-graph-card/mini-graph-card.js
|
||
```
|
||
2. Falls leer → HACS öffnen → Frontend → Karte neu installieren.
|
||
3. Neustart:
|
||
```bash
|
||
ha core restart
|
||
```
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Ressourcenliste mit sichtbaren HACS-Pfaden
|
||
|
||
> [!TIP]
|
||
> Nach HACS-Updates „Reload resources“ ausführen – das behebt 90 % der Anzeigefehler.
|
||
|
||
### Backup & Wiederherstellung
|
||
|
||
**Empfehlung:**
|
||
Home-Assistant-VM täglich mit Kopia sichern.
|
||
|
||
Zu sichernde Pfade:
|
||
- `/config/` – Konfiguration, Dashboards, Integrationen
|
||
- `/ssl/` – Zertifikate (optional)
|
||
- `/media/` – hochgeladene Dateien
|
||
|
||
In Kopia:
|
||
1. Quelle: `/config` auswählen
|
||
2. Name: *Home Assistant Config*
|
||
3. Zeitplan: täglich um 03:00 Uhr
|
||
4. Kompression und Verschlüsselung aktivieren
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Kopia-Dashboard mit Eintrag *Home Assistant Config*
|
||
|
||
> [!NOTE]
|
||
> Nach jedem großen Update manuell ein zusätzliches Snapshot-Backup anlegen.
|
||
> So kannst du defekte Versionen sofort zurückrollen.
|
||
|
||
### Pflege & Wartung
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||
|
||
Ein stabiles Home-Assistant-System im UCC braucht kaum Eingriffe –
|
||
aber regelmäßige Kontrolle hält es dauerhaft zuverlässig.
|
||
|
||
**Empfohlene Routine:**
|
||
- **Einmal pro Woche:**
|
||
VM neu starten (`ha host reboot`) – leert Caches und verhindert Speicherlecks.
|
||
- **Einmal im Monat:**
|
||
Add-ons und HACS-Komponenten aktualisieren.
|
||
→ Supervisor-Panel → Updates prüfen → Haken setzen → Update.
|
||
- **Nach jeder größeren Änderung:**
|
||
```bash
|
||
ha core check
|
||
ha core restart
|
||
```
|
||
- **Logs prüfen:**
|
||
`ha core logs` auf Fehlermeldungen scannen.
|
||
Wiederkehrende Warnungen dokumentieren – meist kündigen sie inkompatible Integrationen an.
|
||
- **Automatische Updates deaktivieren:**
|
||
Lieber manuell prüfen und gezielt installieren.
|
||
Neue Versionen können bestehende Dashboards oder Integrationen brechen.
|
||
- **Nicht benötigte Add-ons entfernen:**
|
||
Weniger aktive Dienste = geringere Fehlerwahrscheinlichkeit.
|
||
|
||
👉 **Screenshot geeignet:** Supervisor-Panel mit sichtbaren Update-Optionen
|
||
|
||
> [!TIP]
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||
> Home Assistant ist modular – je schlanker das Setup, desto stabiler läuft das System.
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||
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||
### Allgemeine Hinweise
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- Home Assistant nie ohne SSL und Proxy betreiben.
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- Keine Ports direkt aus dem Internet öffnen.
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||
- Backups regelmäßig testen – Wiederherstellung ist wichtiger als Sicherung.
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||
- Bei unklaren Fehlern zuerst Logs prüfen, nicht neu installieren.
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||
|
||
Damit hast du alle Werkzeuge, um dein Home-Assistant-System im UCC stabil zu halten,
|
||
Fehler schnell zu erkennen und Wartung planbar durchzuführen.
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||
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||
## Abschluss
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||
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||
Mit der Einrichtung von Home Assistant hast du im UCC ein zentrales Werkzeug geschaffen, das alle Systeme sichtbar und steuerbar macht.
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||
Du kannst jetzt auf einem Blick sehen, welche Container aktiv sind, wie stark dein Host ausgelastet ist
|
||
und ob wichtige Dienste wie Nextcloud, Vaultwarden oder NPM erreichbar sind.
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||
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||
Durch die Integration über den Nginx Proxy Manager läuft alles sicher per HTTPS,
|
||
und dank der Dashboard-Struktur kannst du dein UCC flexibel erweitern –
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||
egal ob um neue Sensoren, Automatisierungen oder eigene Ansichten.
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||
Home Assistant bildet damit den logischen Abschluss der Free-Reihe:
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||
Ein vollständiges, lokal betriebenes Kontrollzentrum, das dein Homelab nicht nur organisiert,
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||
sondern es *sichtbar, messbar und bedienbar* macht – ohne Cloud, ohne externe Abhängigkeiten.
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||
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||
> [!TIP]
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||
> Wenn du Lust auf mehr hast, folgen in den Premium-Kapitel spätere Erweiterungen:
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||
> automatisierte Steuerung, Benachrichtigungen, API-Verknüpfungen mit n8n,
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||
> sowie visuelle Dashboards im Bratonien-Design.
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||
|
||
Damit ist die Basis vollständig abgeschlossen.
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||
Dein UCC kann jetzt wachsen – kontrolliert, sicher und unter deiner eigenen Verwaltung. |