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Homelab--Bratonein-Kontroll…/Kapitel 1/Rohtext.md

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Einleitung & Ziel

Willkommen beim ersten Schritt zu deinem eigenen UCC Unified Control Center.
Das Bratonien UCC ist unser Originalprojekt und dient dir als Vorlage, um dir dein eigenes, maßgeschneidertes System aufzubauen.

Ein UCC ist weit mehr als ein gewöhnliches Homelab:

  • Es bündelt all deine Dienste, Automatisierungen und Daten an einem Ort.
  • Es ersetzt viele teure Cloud-Abos durch deine eigene Infrastruktur.
  • Es gibt dir Kontrolle über deine Daten und die Freiheit, selbst zu entscheiden, welche Funktionen du brauchst.

Für Streamer und Content-Creator bedeutet das:

  • schnellere Upload- und Backup-Workflows für Videos, VODs und Clips
  • automatisierte Aufgaben wie Social-Media-Posts oder Transkodierung, statt alles per Hand zu erledigen
  • zuverlässigen Speicher für Projekte und Rohmaterial
  • eine private Plattform, die wächst, sobald deine Ansprüche wachsen ohne Mehrkosten für zusätzliche Dienste

Aber auch alle anderen profitieren:

  • Familien können ihr eigenes Cloud-Drive und Foto-Archiv betreiben.
  • Vereine, kleine Firmen oder Showgruppen können ihre Dokumente und Kalender zentral verwalten.
  • Wer Wert auf Datenschutz und Unabhängigkeit legt, behält alles im eigenen Haus.

Das Herzstück dieses Systems ist Proxmox VE die Plattform, auf der wir alle weiteren Module des UCC laufen lassen.
Proxmox erlaubt uns, für jeden Dienst (z. B. Nextcloud, Automatisierungs-Flows oder Video-Tools) einen eigenen isolierten Container oder eine VM anzulegen.
So bleibt alles modular, stabil und leicht zu sichern.

In diesem Kapitel lernst du:

  • wie du Proxmox auf deinem Server installierst,
  • die wichtigsten Grundeinstellungen für Netzwerke und Speicher vornimmst,
  • den ersten Administrator-Zugang einrichtest,
  • und das System so vorbereitest, dass du danach sofort Container für alle kommenden Kapitel erstellen kannst.

Am Ende hast du ein startbereites UCC-Fundament:

  • Web-UI von Proxmox erreichbar und mit Admin-Login versehen
  • Storage-Layout für LXC-Container eingerichtet
  • System aktuell und bereit für alle weiteren Module

Tip

Du brauchst kein Vorwissen über Virtualisierung.
Wir erklären nur die Funktionen, die du für dein UCC wirklich brauchst.

Note

💎 PREMIUM
Die Premium-Erweiterung dieses Kapitels zeigt dir zusätzlich:
• automatisierte LXC-Backups mit Aufbewahrungsplan
• optimierte Storage-Pools für SSD und HDD
• E-Mail-Benachrichtigungen über System-Events und Updates


Voraussetzungen & Ressourcen

Bevor wir Proxmox installieren, brauchst du ein paar Dinge, damit die Einrichtung reibungslos klappt.

1. Hardware-Anforderungen

Für ein eigenes UCC genügt schon ein kleiner Server oder ein ausrangierter PC, solange er zuverlässig 24/7 laufen kann.

Mindestanforderungen für Tests und kleine Setups:

  • 4-Kern-CPU (z. B. Intel i5 6. Gen oder Ryzen 3)
  • 8 GB RAM
  • 120 GB SSD oder größer für das System
  • 1× Gigabit-Netzwerkanschluss

Empfohlen für produktiven Betrieb mit mehreren Containern (z. B. Nextcloud, n8n, Media-Workflows):

  • 68-Kern-CPU (z. B. Intel i7 / Xeon oder Ryzen 5/7)
  • 1632 GB RAM
  • SSD für Proxmox (mind. 256 GB) plus separate HDD/SSD für Daten
  • optional zweite Platte für Backups (interne HDD oder NAS)
  • 1× Gigabit-LAN (2,5 Gbit+ vorteilhaft, aber nicht Pflicht)

Tip

Ein kleiner Mini-PC oder ausrangierter Büro-Rechner reicht oft für den Start, solange er genügend RAM für mehrere Container bietet.

2. Netzwerk

  • Feste LAN-Verbindung (kein WLAN für den Server)
  • DHCP aktiviert oder statische IP im Heimnetz reserviert
  • Zugang zum Router, um bei Bedarf Ports freizugeben
  • Internetzugang für Updates und Paketinstallationen

Warning

Gib dem Server eine feste IP-Adresse im Heimnetz.
Das erleichtert später den Zugriff auf die Web-Oberfläche und verhindert, dass sich die Adresse nach einem Neustart ändert.

3. Installationsmedien

  • USB-Stick (mind. 2 GB) für den Proxmox-Installer
  • ISO-Image von proxmox.com (aktuelle VE-Version)
  • Ein PC oder Laptop, um den Stick mit der ISO zu beschreiben (z. B. mit balenaEtcher oder Rufus)

4. Zugriffsrechte

  • Zugriff auf Monitor und Tastatur des Servers für die Erst-Installation
  • Möglichkeit, im BIOS/UEFI von USB zu booten
  • Grundkenntnis, wie man ins BIOS/UEFI gelangt (oft Entf, F2 oder F12 beim Start)

Tip

Falls dein Server ein Remote-Management-Interface wie iDRAC, iLO oder IPMI besitzt, kannst du die Installation darüber starten und sparst dir Monitor und Tastatur.